In der Mythologie sind die alten Götter übernatürliche Wesen, die aufgrund ihrer Macht über das Universum, die Natur oder das menschliche Leben als heilig und verehrungswürdig angesehen werden.
Es sind übernatürliche Wesen, die über weitaus größere Kräfte verfügen als gewöhnliche Menschen, die aber mit den Menschen in positiver oder negativer Weise auf eine Weise interagiert, die die Menschen auf neue Bewusstseinsebenen führen soll, die über die geerdeten Sorgen des gewöhnlichen Lebens hinausgehen.
Der Aspekt der "übernatürlichen Kräfte" ist ein Hyperonym (Oberbegriff) in den alten Religionen , die per se als standardisierte Weltanschauung betrachtet werden können. Der Mythos vom Supranaturalismus ist das Festhalten am Übernatürlichen (Überzeugungen, und nicht Verstöße gegen die Kausalität und die physikalischen Gesetze), d.h. an der Existenz von Strukturen oder Objekten, die nicht Teil der sinnlich wahrnehmbaren bzw. der wissenschaftlich fassbaren Welt der Dinge sind.
Die verschiedenen Kulturen des Altertums hatten sehr unterschiedliche Vorstellungen von den "höchsten Wesen". In diesen Listen sind die bekannten Gottheiten entsprechend der historischen Reihenfolge aufgeführt:
Sternenkult
Die Verehrung von Himmelskörpern wird Astralkult oder Sternenverehrung genannt. Religionen, in denen die Verehrung von Sonne, Mond, Planeten und Sternen eine zentrale Rolle spielt, werden Astralreligionen genannt.
Anmerkung: Ein Astralkörper (von lateinisch astralis „sternartig“) ist ein Begriff zur Bezeichnung einer unsichtbaren, wolkenartigen „Hülle“, die den Menschen bzw. dessen Seele umgibt und zusammen mit der Freiseele den Tod des materiellen Körpers überdauert. Das Konzept des Astralleibs findet sich bereits im antiken Platonismus, wo von einem „Seelenfahrzeug“ wie auch von einem „Gewand“ oder einer „Hülle“ der Seele die Rede ist; diese Begriffe werden synonym verwendet.
Astralgötter
Eine Astralgottheit bezeichnet in der Religionsforschung eine Gottheit, die einen Himmelskörper oder ein astronomisches Ereignis verkörpert, von ihm stammt oder zu ihm gehört.
Das Wort Planet kommt aus dem Griechischen planḗtai „Wanderer“. In der Antike bezog sich dieses Wort auf die Sonne, den Mond und 5 mit bloßem Auge sichtbare Lichtpunkte, die sich vor dem Hintergrund der Sterne bewegten - nämlich Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.
Die Umlaufzeiten liegen zwischen 88 Tagen (Merkur) und 165 Jahren (Neptun). Pluto gilt seit einer im Jahr 2006 beschlossenen Definition nicht mehr als Planet. Die Liste führt die Planetengottheiten in der Reihenfolge ihres wachsenden Abstands von der Sonne auf.
- Merkur bzw. Mercurius („Götterbote“ und der Gott der Händler und Diebe) – griechisch: Hermes
- Venus (Liebesgöttin) – griechisch: Aphrodite; Ištar (akkadische bzw. altbabylonische Göttin); Astarte (westsemitische & altsüdarabische Göttin); Inanna (sumerische Göttin, eng verknüpft mit Ištar)
- Mars (Kriegsgott) – griechisch: Ares
- Erde (Tellus) – griechisch: Gaia (personifizierte Erde)
- Jupiter (Jovis, Diēspiter: obersten Gottheit der römischen Religion) – griechisch: Zeus
- Saturn (römischer Gott) – griechisch: Kronos (Anführer der Titanen sowie Vater des Zeus)
- Uranus (Coelus oder Caelum; Himmelsgott) – griechisch: Uranos zeugte mit Gaia die Titanen
- Neptun (Meeresgott) – griechisch: Poseidon
- Pluto (Pluton: Gott der Totenwelt) – griechisch: Hades
Gottheiten wie der römische Kriegsgott Mars, der römische Göttervater Jupiter, der griechische Totengott Pluto oder der griechische Himmelsgott Uranos werden häufig nicht zu den Astralgottheiten gezählt, da die Verbindung mit den Planeten erst später entstanden ist.
Sonnengötter
Eine Sonnengott ist eine Gottheit, die die Sonne oder einen Aspekt davon repräsentiert. Solche Gottheiten werden gewöhnlich mit Macht und Stärke assoziiert. Die Sonne wird manchmal mit ihrem lateinischen Namen "Sol" oder mit ihrem griechischen Namen "Helios" bezeichnet.
Unter den Göttern des Sternkultus hat sich die Anbetung der Sonne am längsten erhalten. Sonnengottheiten und Sonnenverehrung sind in der gesamten überlieferten Geschichte in verschiedenen Formen zu finden. Denn die Sonne wurde von sehr späten Völkern immer noch als ein Gott betrachtet, nachdem von ihnen bereits andere Götter angenommen und an die Spitze gesetzt worden waren, die man nun als höhere und mächtigere Wesen verehrte, so dass die Sonne ihrer obersten Stellung verlustig ging. Wir treffen sie namentlich bei den Indern, Persern, Griechen, Römern und Germanen als eine fort und fort gefeierte männliche Gottheit an. Oberster Gott blieb sie, wie es scheint, bei den Ägyptern, dagegen in Indien wich der Indra, wie sie hieß, neuen Obergöttern; also verlor sie an Ansehen gegenüber andern Göttern der genannten Völker.
Nicht unerwähnt bleiben soll die Ausartung des Sonnendienstes unter den syrischen und phönizischen Stämmen, deren Gott Moloch oder Baal hieß, und deren Riten nach der biblischen Überlieferung die Opferung von Kindern durch Feuer vorsahen.
Bekannte Sonnengötter sind u.a.
- Re (auch: Ra) ist der altägyptische Sonnengott. Das heißt, dass die Sonne selbst ein Gott ist und daher nicht von einem göttlichen Wesen geschaffen ist.
- Helios (griechische Gottheit): Zusammen mit Selene (Mondgöttin) und Eos (Göttin der Morgenröte) ist er ein Kind der Titanen Hyperion und Theia. Römisch: Sol
- Sunna bzw. Sól (nordische Gottheit); Sól ist in der nordischen Mythologie die personifizierte Sonne (althochdeutsch Sunna). Sie wird den Asen zugerechnet.
- Surya (hinduistische Gottheit)
- Amaterasu (japanische Gottheit)
- Sakuru (indianische Gottheit)
Mondgötter
Je nach Kultur haben Mondgötter eine große Anzahl unterschiedlicher Rollen, aber meistens sind sie mit dem Sonnengott verwandt oder dessen Feinde. Mondgottheiten können entweder männlich oder weiblich sein und werden im Allgemeinen als das andere Geschlecht der Sonnengottheit betrachtet. Viele Mondgottheiten werden in der klassischen Mythologie mit der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. So wird Diana mit der Fortpflanzung und Hekate mit der Geburt in Verbindung gebracht.
Bekannte Mondgötter sind u.a.
- Selene (griechische Gottheit): als Personifikation des Monats und poetisch manchmal auch Μήνη Mḗnē; bei den Römern Luna
- Mani (nordische Gottheit)
- Meness (baltische Gottheit)
- Candrama bzw. Chandra (hinduistische Gottheit)
- Nanna (mesopotamische Gottheit)
Entwicklung
Auf die Regung des Gewissens geht vielleicht die Annahme eines guten und bösen Prinzips in der Mythologie zurück. Die Weisen der verschiedensten Generationen haben ein solches Doppelwesen der Natur statuiert, welches bei den meisten Völkern eine Hauptrolle spielt. Die Ägypter, die Perser, die Germanen, auch die Inder entwickeln eine derartige Zweiteilung der Weltherrschaft. Bei den Griechen sind wenigstens die Vorstellungen von den Folgen des Rechts und Unrechts, von Lohn und Strafe, von Glückseligkeit und Verdammnis, mit den hellsten Farben ausgemalt worden.
Getragen von den Flügeln einer schöpferischen Phantasie, ersannen die Menschen ein Reich von höheren und höchsten Göttern, Geistern und Dämonen, welche Einfluss ausübten auf den Ursprung von Sein und Werden, die Geschicke beherrschten, belohnten und straften und irgend ein Fortleben nach dem Tode erwarten ließen. Der endliche Sieg des Guten wurde fast ohne Ausnahme voraus verkündigt, besonders bei den Persern und Germanen.
In der Wirklichkeit gab es freilich weder Götter noch Geister, aber man glaubte an sie, wähnte sie zu sehen oder gesehen zu haben, mit ihnen zu verkehren und ihre Hand zu empfinden. Man rief sie betend an, um die einen zu versöhnen, die andern zu beschwören und unschädlich zu machen. Selbst die äußere Natur glaubte man ihnen unterworfen, die Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit der Erde; Krankheit und Tod, Gesundheit und Leben, Sieg und Niederlage ruhten in ihren Entschlüssen und Befehlen, in ihrer Gnade und in ihrem Zorn.
Das, was man Religion nennt, baute sich allmählich zusammen. Warnungen, Vorschriften und Gebräuche erhielten Geltung, allerlei teils sinnreiche, teils unsinnige Moden entwickelten sich zum Brauchtum, freiwillige Peinigungen, Opfer, heilige Einrichtungen, priesterliche Dienste, Bekenntnisse der Sünden und deren Vergebung. Es trat sehr frühzeitig eine religiöse Knechtung auf.
Das ist der Gang und Verlauf der Mythologie, welche mit dem ersten geistigen Erwachen beginnt, und ein Produkt unzähliger Geschlechter ist. Ein weiter, ein sehr weiter Schritt war es, von der Verehrung irgend eines Dinges, das verehrungswürdig schien, bis zur erhabenen Annahme eines Gottes emporzusteigen oder sich ein unsichtbares Wesen vorzustellen, welches die Welt beherrscht.