Theben war die bedeutendste Stadt der griechischen Landschaft Böotien. Als älteste Bewohner galten die Kadmeer. Theben war der Schauplatz vieler Sagen des griechischen Altertums, wie z.B. die Sage von Herkules und Dionosys. Als Erbauer der Mauern von Theben gilt Amphion mit seinem Bruder Zethos. Der Sage nach, brachte Amphion durch sein Spiel auf der Leier die Steine dazu, sich selbst aufzutürmen. Diese Mauern sollen Kadmeia mit Theben verbunden haben und somit schuf Amphions Musik das berühmte siebentorige Theben.
Seinen Namen erhielt Theben von „Thebe“, der Frau Zethos. Zur Blüte gelangte Theben mit dem Eindringen der Böotier im Zuge der dorischen Einwanderung. Das soll etwa zur Zeit des Trojanischen Krieges gewesen sein, also im letzten Drittel des 2. Jahrtausends. Hier beginnt allmählich die historische Überlieferung. Ende des 6. Jahrhunderts zog Kleomones I. von Sparta mit Athen gegen Theben. Als die Perser unter Xerxes die griechischen Städte bedrohten, bot Theben Xerxes Unterstützung an. Da die Perser jedoch eine Niederlage erlitten, verlor Theben seine Bedeutung. Fortan hielt Theben zu Sparta, auf dessen Seite es im Peloponnesischen Krieg (431 v. Chr.) kämpfte. Allerdings hielt diese Bindung nicht an.
Um 400 v. Chr. wurden die kleinasiatischen Griechen wieder von den Persern beherrscht, im Westen mussten die Griechen in Sizilien, Karthago, in Italien die einheimischen Städte abwehren. Sparta, das den Kampf gegen Persien wieder aufnahm, herrschte oft gewaltsam über die anderen griechischen Staaten. So kam es zum Korinthischen Krieg (395 v. Chr. bis 386 v. Chr.), den Theben, Korinth, Athen und Argos mit persischer Hilfe gegen Sparta führten. Es verlief unentschieden, bis der Spartaner Antalkidas bei Persien gegen die Abtretung der kleinasiatischen Griechenstädte erreichte, dass dieses die Autonomie (Selbstständigkeit) der einzelnen griechischen Staaten anerkannte und Sparta ihr Überwachung übertrug (Königsfriede). Sparta nutzte seine neue gefestigte Vormachtsstellung zu oft mit gewaltsamen Übergriffen aus, bis der Thebaner Epaminodas ihr in mehreren Schlachten 371 v. Chr. (Schlacht bei Leuktra) ein Ende machte.
Daraufhin dehnte sich der thebanische Einfluss auch auf Thessalien aus. Häfen wurden gebaut und eine Flotte eingerichtet. Es folgte der Anschluss von Byzantion, Chios und Rhodos. Die Leistung Thebens bestand darin, dass es eine weitgehende Autonomie der Griechenstädte mit seiner Hegemonie (Oberherrschaft) vereinbaren konnte.
362 v. Chr. bei der Schlacht von Mantineia wird Sparta endgültig geschlagen, Epidamonodas jedoch wird getötet. Mit seinem Tod endet die thebanische Vorherrschaft. Kein griechischer Stadtstaat war nun noch zur Führung fähig; es folgte Krieg auf Krieg, hinzu kamen viele, oft blutige Unruhen.
Der Streit zwischen Theben und Phokis gab Philipp II. von Makedonien, dessen Land seit 359 v. Chr. stärkste griechische Macht geworden war, die Gelegenheit, sich nach der Schlacht von Chaironeia (Niederlage der vereinigten Thebaner und Athener) zum Herrn über Griechenland zu machen. Damit verlor Theben seine Selbstständigkeit.
Wegen eines Aufstandes der Thebaner 335 v. Chr. ließ Alexander der Große, der Sohn Philipps, die Stadt zerstören. Theben wurde zwar in bescheidenem Umfang wieder aufgebaut, erhielt jedoch in der Antike nie mehr seine frühere Bedeutung zurück.
Quelle: Unbekannt / www.palkan.de