Die Sieben Weltwunder der Antike sind die älteste Liste, in der die bedeutendsten und bemerkenswertesten von Menschenhand geschaffenen Bauwerke der Antike aufgeführt sind.

Sie basiert auf Reiseführern, die bei hellenischen Besuchern beliebt waren, und umfasst daher nur Bauwerke im Mittelmeerraum und im Alten Orient. Die Zahl 7 wurde gewählt, weil die Griechen glaubten, dass sie für Vollkommenheit und Fülle steht, und weil sie die Zahl der in der Antike bekannten Planeten (5) plus Sonne und Mond widerspiegelt.

Der griechische Historiker Herodot (484 - ca. 425 v. Chr.) und der Gelehrte Callimachus von Kyrene (ca. 305-240 v. Chr.) erstellten im Museum von Alexandria frühe Listen mit sieben Wundern. Diese Listen sind jedoch nicht erhalten geblieben, außer als Verweise in anderen Schriften.

Die klassischen Sieben Weltwunder waren:

  1. Tempel der Artemis in Ephesus, in der Stadt Ephesus, in der Nähe des heutigen Selçuk, Türkei.
  2. Die Große Pyramide von Gizeh in Ägypten, das früheste der Wunder, das vollendet wurde, und das einzige, das heute noch existiert.
  3. Koloss von Rhodos, im Hafen der Stadt Rhodos auf der gleichnamigen griechischen Insel.
  4. Hängende Gärten von Babylon, in Babylon, in der Nähe des heutigen Hillah, Gouvernement Babylon, Irak; oder Nineveh, Mosul, Gouvernement Nineveh, Irak.
  5. Leuchtturm von Alexandria, Ägypten.
  6. Mausoleum in Halikarnassos, in Halikarnassos, einer Stadt des Achämenidenreiches in der heutigen Türkei.
  7. Zeus-Statue in Olympia, in Olympia, Griechenland.

Von der Antike bis zur Gegenwart („Sieben Wunder der modernen Welt“) wurden verschiedene Listen der Weltwunder erstellt, um die spektakulärsten natürlichen und von Menschenhand errichteten Bauwerke der Welt zu erfassen.

Die Cheops-Pyramide...

...bei Gizeh (in Ägypten). Sie wurde nach ihrem Erbauer benannt, dem ägyptischen Pharao Cheops (er lebte etwa 2551 bis 2528 v.Chr.).

Cheops-Pyramide

Es ist das älteste und das einzige erhaltene Weltwunder. Die Pyramide ist 146,6 Meter hoch (das entspricht einem 50-stöckigen Wolkenkratzer).

Über Jahre hinweg erfolgte der Pyramidenbau jeweils in den 3 Überschwemmungsmonaten (Mitte August bis Mitte November), in denen Ägyptens Ackerbaubevölkerung sonst zur Untätigkeit verurteilt gewesen wäre.

Der Koloss...

...auf der Insel Rhodos (in Griechenland). Es ist eine ca. 36 Meter hohe Statue des griechischen Sonnengottes Helios. Die Bewohner von Rhodos erbauten den Koloss nach einer erfolgreich abgewendeten Belagerung im Jahr 302 v.Chr. Mit dem Koloss wollten sie ihrem Schutzgott Helios für die Rettung danken.

Koloss von Rhodos

Das aus Bronze gegossene Götterbild erhob sich auf einem weißen angeblich dreieckigen Marmorsockel. Die Vorstellung, der Koloss habe spreizbeinig über der Hafeneinfahrt mit einer Feuerpfanne in der erhobenen Rechten gethront, deckt sich nicht mit den bekannten Überlieferungen. Stattdessen wird nur von einem Sockel (also nicht gespreizt) und von einem Standort in der Mitte der Stadt berichtet. 224 v.Chr. stürzte der Koloss ein.

Der Artemis-Tempel...

...in Ephesos (in der heutigen Türkei). Er war der griechischen Göttin Artemis (sie war die Hüterin der Städte, der Frauen und jungen Tiere) geweiht. Im Jahr 377 v. Chr. siedelte König Mausolos nach Harlikarnassos über.

Artemis-Tempel

Nach 24-jähriger Regentschaft verstarb er kinderlos im Jahr 353 v. Chr. Sein noch nicht vollendetes Grabmahl führte zunächst seine Schwester Artemisia, mit der er zugleich verheiratet war, weiter. Zwei Jahre später geriet der Weiterbau ins Stocken, als auch Artemisia verstarb.

Erst als sich 334 v. Chr. Alexander der Große der Sache annahm, kam das Wunderwerk doch noch zur Vollendung. Nach einem Brand im Jahr 356 v.Chr. wurde er wieder aufgebaut. Ein Mann namens Herostratos zündete den Tempel an, damit sein Name der Nachwelt erhalten bleibt.

Die Zeus-Statue...

...in Olympia (in Griechenland). Nach den siegreich überstandenen Perserkriegen und dem anschließenden politischen Aufschwung erwachte der Wunsch, einen eigenen großen Zeustempel als Nationalheiligtum zu errichten.

Zeus-Statue

Die thronende Gestalt des Zeus stand auf einem blaugrauen Kalksteinsockel und besaß in etwa siebenfache Menschengröße (Höhe: 12,50 m bis 13 m) und wurde von dem griechischen Bildhauer Phidias im 5. Jahrhundert v.Chr. erbaut.

Zeus war der oberste Gott der Griechen und der Schutzherr der Olympischen Spiele, die alle vier Jahre in Olympia stattfanden.

Das Grabmal des Königs Maussolos...

...in Halikarnassos (heutige Türkei). Dieses Grabmal (auch: Mausoleum von Halikarnassos) wurde im 4. Jahrhundert v.Chr. von den berühmtesten Baumeistern der antiken Zeit entworfen.
Es fiel durch seine für ein Grabmal ungewöhnliche und in die Höhe strebende Bauweise auf. Es war mit Kunstwerken hervorragender Bildhauer ausgestattet.

Grabmal des Königs Maussolos

Das Gebäude hatte eine rechteckige Form. Auf der Spitze des Gebäudes stand ein Wagen, der von Pferden gezogen wurde, die zu reiten schienen. Der Wagen stellte den Satrapen Maussollos und seine Frau dar. Vier der größten Bildhauer der damaligen Zeit wurden für die Skulptur engagiert: Skopas, Bryaxis, Leochares und Timotheos. Die Zuschreibung der erhaltenen Skulptur, die sich im British Museum in London befindet, ist unsicher und umstritten.

Es ist bekannt, dass das Denkmal zur Zeit der Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus noch existierte. Nicht viel später als im 13. Jahrhundert wurde das Bauwerk durch ein Erdbeben zerstört.

Der Leuchtturm...

...vom Hafen von Alexandria (in Ägypten). Der Pharos von Alexandria wurde 279 v.Chr. fertig gestellt und war der erste Leuchtturm der Geschichte der Schifffahrt. Von seiner Lichtanlage ging ein starker Feuerschein aus, so dass in der Nacht einlaufende Schiffe ihn schon von weitem erkannten. 1375 wurde er durch ein Erdbeben zerstört.

Pharos von Alexandria

Soweit bekannt, war er der erste Leuchtturm, der jemals gebaut wurde. Er wurde von Sostratos von Knidos für den ersten hellenistischen König von Ägypten, Ptolemaios I. Soter I., in Auftrag gegeben und während der Herrschaft seines Sohnes Ptolemaios II. Philadelphus fertiggestellt. Der zwischen 297 und 283 v. Chr. errichtete Turm diente nacheinander den Griechen, Römern, Byzantinern und Arabern fast 1 500 Jahre lang.

Da es an der ägyptischen Küste keine natürlichen Leuchttürme gab, diente der Turm tagsüber als Leuchtfeuer und (ab dem ersten Jahrhundert v. Chr.) nachts als Leuchtturm. Er war der größte Leuchtturm der Antike, gebaut aus weißem Naturstein und weißem Marmor in drei Etagen: eine quadratische Basis, darüber ein achteckiger Aufbau und schließlich eine runde Krone. Wahrscheinlich stand ganz oben eine riesige Götterstatue, die des Sonnengottes Helios. Das Feuer war aus 80 km Entfernung sichtbar. Als Brennstoff diente wahrscheinlich Öl. Platten aus glänzend poliertem Eisen oder Bronze reflektierten das Licht der Flammen wie Spiegel auf das Meer. Die Schätzungen über die Gesamthöhe schwanken: Quellen aus der Antike sprechen von 130 und 180 m Höhe.

Die Hängenden Gärten...

...der Semiramis in Babylon. Dieses Weltwunder wurde am wenigsten erforscht. Man weiß nur, dass sie in der Stadt Babylon (im damaligen Mesopotamien und heutigen Irak) lagen.

Hängende Gärten der Semiramis

Einer Legende zufolge wurden die Hängenden Gärten vom neubabylonischen König Nebukadnezar II. (der zwischen 605 und 562 v. Chr. regierte) für seine medische Frau, die Königin Amytis, neben einem großen Palast, der als „Wunder der Menschheit“ bekannt war, errichtet, weil sie die grünen Hügel und Täler ihrer Heimat vermisste.
Dies wird von dem babylonischen Priester Berossus bezeugt, der um 290 v. Chr. schrieb, eine Beschreibung, die später von Josephus zitiert wurde. Der Bau der Hängenden Gärten wird auch der legendären Königin Semiramis zugeschrieben, und sie wurden alternativ als Hängende Gärten der Semiramis bezeichnet.

Geschichte

Die erste schriftliche Schilderung der 7 Weltwunder wird dem griechischen Schriftsteller Antipatros von Sidon (er lebte im 2. Jahrhundert v.chr.) zugeschrieben. Sein Buch war eine Art einfacher Reiseführer für gebildete Griechen.

Auf seinen Reisen folgte Antipatros den Handelswegen der damals bekannten Welt. Nur eines der 7 Weltwunder fand er in Griechenland: Die Zeus-Statue.

Berühmte Bauwerke, die dem Antipatros viel näher, sozusagen vor der Haustür lagen, z.B. die Akropolis von Athen, erwähnte er nicht. Denn sein Buch schrieb er für gebildete Griechen und die musste man nicht erst auf die Akropolis aufmerksam machen.

Er nahm auch nur solche "Wunder" in seinen Reiseführer auf, die noch zu besichtigen waren. Der Turm zu Babel beispielsweise war zu jener Zeit bereits verfallen, also keine Sehenswürdigkeit mehr. Und Ruinen wollte Antipatros seinen Zeitzeugen nicht anbieten.

 

Quelle: Unbekannt / www.palkan.de