Die antiken Olympischen Spiele, auch antike Olympiade genannt, waren eine Reihe von sportlichen Wettkämpfen zwischen Vertretern der Stadtstaaten (Polis) und gehörten zu den Panhellenischen Spielen des antiken Griechenlands.

Sie wurden im panhellenischen Heiligtum von Olympia zu Ehren von Zeus ausgetragen, und die Griechen gaben ihnen einen mythologischen Ursprung. Die Ursprünge der Olympischen Spiele werden traditionell auf das Jahr 776 v. Chr. datiert.

Antikes Griechenland (Landkarte); normale Auflösung

Die Stadt Olympia befindet sich auf der Halbinsel Peloponnes und nicht in der Nähe des heiligen Bergs Olymp, der im nördlichen Griechenland liegt.


Die Spiele wurden alle 4 Jahre abgehalten, die so genannte Olympiade, die in der historischen Chronologie zu einer Zeiteinheit wurde. Diese Olympiaden wurden nach dem Sieger des Stadionsprints benannt, z. B. „das dritte Jahr der achtzehnten Olympiade, als Ladas von Argos das Stadion gewann“.

Sie wurden auch noch gefeiert, als Griechenland im 2. Jahrhundert v. Chr. unter römische Herrschaft kam. Das letzte aufgezeichnete Fest fand 393 n. Chr. unter Kaiser Theodosius I. statt, aber archäologische Funde deuten darauf hin, dass einige Spiele auch danach noch abgehalten wurden. Wahrscheinlich wurden die Spiele unter Theodosius II. eingestellt, möglicherweise im Zusammenhang mit einem Brand, der den Tempel des olympischen Zeus während seiner Herrschaft niederbrannte.

Olympische Spiele (Schema)

Während der Feierlichkeiten zu den Spielen wurde der olympische Friede (ekecheiría) ausgerufen, damit die Athleten und religiösen Pilger sicher von ihren Städten zu den Spielen reisen konnten. Zehn Monate vor Beginn der Wettkämpfe wurde in Elis ein Trainingslager eingerichtet. Die Athleten mussten dieses mindestens 30 Tage vor Beginn der Spiele bezogen haben.
In Olympia dann gab es auch Trainingsräume, Bäder, Herbergen und eine Bibliothek für die Sportler. Sogar eine spezielle Sportnahrung für Leichtathleten war damals schon erfunden. Sie bestand unter anderem aus Gerstenbrot, Weizenbrei und getrockneten Früchten. Als Preis für die Sieger gab es Olivenblattkränze oder Kronen.

Bildhauer und Dichter versammelten sich in jeder Olympiade, um ihre Kunstwerke potenziellen Gönnern vorzustellen. Die Zeus-Statue in Olympia wurde zu einem der sieben Weltwunder der Antike gezählt.

Die antiken Olympischen Spiele hatten weniger Sportarten als die modernen Spiele, und viele Jahre lang durften nur frei geborene griechische Männer teilnehmen. Die Spiele wurden immer in Olympia abgehalten und nicht wie die modernen Olympischen Spiele an verschiedenen Orten.

Wettkampfsport

Wettkampfsport fand im Rahmen von religiösen Festen statt. Die Wettkampfveranstaltung wurde von den Griechen Agone genannt. Es gab viele Veranstaltungen dieser Art die zu Ehren eines oder mehrerer Götter stattfanden, diese wurden auch in Form von Tanz, Gesang und Drama abgehalten.

Dass sich das Olympische Fest auf sportliche Bewerbe beschränkte war ziemlich ungewöhnlich. Die übrigen panhellenischen (gesamtgriechischen) Spiele nahmen diese Beschränkung nicht vor. Bei den Agonen wurde hart um den Sieg gekämpft, denn der zweite Platz wurde gar nicht beachtet und bedeutete, wie die Platzierungen darunter, überhaupt nichts und brachten Schande für die Stadt, so betete mancher Athlet vor dem Wettkampf um Kranz oder Tod.

Der Sieg bei allen 4 panhellenischen Spielen war das größte das ein Sportler je erreichen konnte. Er trug dann den Titel eines Periodoniken. Panhellenischen Spiele fanden in Delphi (Pytische Spiele zu Ehren von Apollos), Korinth (Istmische Spiele zu Ehren Poseidons), und Nemea (Nemische Spiele) und Olympia (zu Ehren Zeus) statt.

Organisation

Seitdem der Streit zwischen Eleern und Pisaten um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 570 v. Chr. zugunsten von Elis entschieden wurde, kamen die Wettkampfrichter der Olympischen Spiele, Hellanodiken („Griechenrichter“) genannt, ausschließlich aus Elis.

Die Hellnodiken prüften die Teilnahmeberechtigung der Athleten, überwachten das Training in Olympia und natürlich auch die Spiele. Die Zuteilung der Sportler (und Pferde) nahmen sie (da es damals noch keine Geburtsurkunden gab) mit dem Auge vor. Bei einem Regelverstoß hatten sie das Recht körperliche Züchtigung anzuordnen. Auch bei Frühstartern in den Laufdisziplinen drohte diese Bestrafung, die dann von Peitschenträgern verübt worden ist. Die Teilnehmer und Besucher der Spiele waren auf ihrer An und Rückreise durch den olympischen Frieden geschützt (gr. ekecheiria). Sie standen unter dem Schutz des Gottes Zeus.

Kein Staat und kein Privatmann durfte gegen diesen Gottesfrieden verstoßen. Eine große Rolle innerhalb der Spiele nahmen die kultischen Handlungen ein. Der sportliche Wettkampf war untrennbar mit dem sakralen Element verbunden. Die heiligen Spiele fanden zu Ehren des Gottes Zeus statt. Das wird auch aus dem Programm deutlich.

Für den Beginn des 5. Jahrhunderts wird folgender Ablauf vermutet:

  • 1. Tag: Eid der Wettkämpfer und Trainer vor der Statue des Zeus, Einteilung der Wettkämpfer und Pferde in Altersklassen, Wettkampf der Trompeter und Herolde (fürstlicher Dienstmann der die Turnierfähigkeit der Athleten prüfte).
  • 2. Tag: Wettbewerbe der Knaben und jugendlichen.
  • 3. Tag: hippische Wettbewerbe , Fünfkampf, Totenopfer für Achilleus und Pelops
  • 4. Tag: Prozession und Opfer für Zeus, Festmahl im Prytaneion.
  • 5. Tag: Laufwettbewerbe, Kampfsportarten, Waffenlauf
  • 6. Tag: Siegerehrung vor dem Zeustempel, Bewirtung der Sieger im Prytaneion

Die Zuschauer hatten eine lange Reise vor sich, wenn sie nicht gerade aus den umliegenden Städten kamen. Doch war die Anziehungskraft der Spiele so groß, dass die meisten die Reise auf sich nahmen. Frauen waren jedoch nur zugelassen, wenn sie unverheiratet waren. Bei Zuwiderhandlung drohte ihnen der Tod.

Symbole etc.

Die olympischen Ringe

Die 5 Ringe symbolisieren die fünf Kontinente (Asien, Amerika, Afrika, Australien und Europa). Die Verflechtung symbolisiert die „Universalität des Olympismus“ und das Zusammentreffen von Athleten aus der ganzen Welt während der Spiele. Die verschiedenen Farben stehen nicht für bestimmte Kontinente oder Erdteile

Die Ringe haben auch jeweils verschiedene Farben, von links nach rechts lauten die Farbe: Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün. Das Symbol wurde von Pierre de Coubertin im Jahr 1913 entworfen.

Kredo

Bei den olympischen Spielen geht es nicht darum zu gewinnen, sondern daran teilzunehmen, genauso wie es im Leben ist es zählt der Kampf und nicht der Triumph. Die wichtige Sache ist nichtgut erobert zu haben, sondern gekämpft zu haben. Die Wörter des olympischen Kredos werden Baron Pierre de Coubertin (Gründer der Olympischen Spiele in der Neuzeit) zugeschrieben.

Motto

Das Motto der Spiele lautet: Citius, Altius, Fortius das ist lateinisch und bedeutet soviel wie schneller, höher, tapferer doch es wird allgemein angenommen: schneller, höher, stärker (weiter).

Eid

Der olympische Eid ist eine symbolische Geste des Sportsgeistes das seinen Ursprung zu den Spielen 1920 nachvollzieht. Jeder Athlet aus einem anderen Land schwor einen Eid, an der Eröffnung der Zeremonie im Namen aller Athleten. Der Eid lautete: Wir schwören, dass wir an den Olympischen Spielen als ehrenwerte Kämpfer teilnehmen, die Regeln der Spiele achten und uns bemühen werden, ritterliche Gesinnung zu zeigen, zur Ehre unseres Vaterlandes und zum Ruhme des Sports.

Siegerzeremonien

Auf dem Podium werden den ersten Dreien Medaillen verliehen. Der Sieger steht in der Mitte auf dem höchsten Aufzug, der zweite steht etwas weiter rechts vom ersten und ein bisschen tiefer, und der dritte ganz links und am niedrigsten.

Medaillen

Die olympischen Medaillen müssen min. einen Durchmesser von 60 Millimeter haben und min. eine Stärke von 3 Millimetern. Goldene und silberne Medaillen müssen von 92,5 Prozent reinem Silber gebildet werden; die Goldmedaille muss mit min. sechs Gramm Gold vergoldet werden. Für das Design der Medaillen ist die Hauptausrichterstadt verantwortlich.

Flamme

Auf die Idee der olympischen Flamme zur Beleuchtung während der Spiele kam ein alter Grieche, der eine Flamme benutzte, die durch die Strahlen der Sonne an Olympia beleuchtet wurde, die Seite der ursprünglichen Spiele. Das Konzept wurde 1936 wieder belebt und ist seitdem olympische Tradition.

Hymne

Die olympische Hymne wird gespielt, wenn die olympische Flagge angehoben wird. Diese Musik stammt von Spirou Samara. Die Wörter wurden von Costis von Griechenland 1896 hinzugefügt.

Maskottchen

Spielmaskottchen werden vom lokalem Organisationsausschluss der Hauptausrichterstadt ausgewählt.

In Lillehammer wurden als die Maskottchen zum ersten Mal Hakon und Kristin ausgewählt, die nach historischen Abbildungen vom 13. Jahrhundert benannt wurden. Im Atlanta war das amtliche Maskottchen das computererzeugte “Izzy“, für Sydney waren die Maskottchen: Olly, der Kookaburra Vogel, Syd, die Ente, sowie Millie, das stachelige Anteater.

Disziplinen

Stadionlauf

Die erste Olympische Disziplin war der Lauf durch das Stadion (192Meter). Der Start und das Ziel wurden damals nur durch eine am Boden gezogene Linie gekennzeichnet.

Sprinter beim Stadionlauf (Amphore)
Sprinter auf einer Amphore (ca. 500 v. Chr.)

Seit Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. aber war die genaue Begrenzung der Stadionstrecke durch 2 fast die ganze Breite der Bahn (knapp30 Meter) einnehmende, 50 Zentimeter breite Ablaufschwelle, die aus glattem Kalksteinplatten zusammen gefügt waren, dauerhaft festgelegt. Als eine Art Vorstufe zu den uns bekannten Startblöcken ermöglichten den bis zu 20 gleichzeitig startenden Läufern, ein kräftiges Abstoßen beim Start.

Doppellauf

Zur 14. Olympiade soll der Laufwettbewerb über die zweifache Länge eingeführt worden sein (das entspricht unserem heutigen 400Meter Lauf). Da das antike Stadion keine Rundbahnen hatte, nimmt man an, dass am Ende jeder Laufbahn Holzpfosten standen, die den Läufern als Wendemarke dienten.

Langlauf

Dann kam der Langlauf dazu. Er ging über eine Strecke von 20 Stadien, was ca. 3,8 km entspricht. Der heutige Marathonlauf war keine Sportdisziplin der Antike. Er wurde erst 1896 bei den Spielen der Neuzeit aus der Taufe gehoben. Die Idee basierte auf der Legende vom Botenläufer, der 490 v. Chr. den Athenern den Sieg über die Perser in der Schlacht bei Marathon meldete und danach tot zusammenbrach.

Ringen

Seit 708 v. Chr. soll der Ringkampf Teil des Olympischen Programms gewesen sein.

Ringer   (Skulptur)
Ringkampf bei der Olympiade

Es gab keine Gewichtsklassen, deshalb hatten schwere Athleten eine Vorteil. Da Griffe an allen Körperbereichen erlaubt waren, entspricht das antike Ringen dem heutigen Freistilringen. Die Kämpfe endeten mit dem dreimaligen Bodenkontakt eines der Ringer.

Fünfkampf

Der Fünfkampf (Pentathlon) wurde erstmals 708 v. Chr abgehallten. Der antike Fünfkampf vereinigt die Disziplinen Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf.

  1. Beim Diskuswerfen wurden ca.5 kg schwere Scheiben aus Bronze, Eisen, Blei oder Stein verwendet.
  2. Die Weitspringer nutzten Sprunggewichte in jeder Hand. Der Sprung erfolgte wahrscheinlich in 5 nacheinander folgenden Sätzen aus dem Stand.
  3. Beim Speerwurf katapultierte der Athlet das Wurfgeschoss unter der Nutzung einer Lederriemenschlaufe in die Weite.
  4. Das Laufen im Fünfkampf entsprach dem Stadionlauf.
  5. Das Ringen unterschied sich nicht von der Einzeldisziplin.

Der Sieger des Fünfkampfes wurde nicht durch ein Punktesystem ermittelt, sondern in einem fortgesetzten Ausscheidungsverfahren.

Faustkampf

Das Boxen war seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. eine Olympische Disziplin. Die Kämpfer umwickelten ihre Hände mit Lederriemen, die die Schläge verstärken sollten. Der Kampf endete durch Kampfunfähigkeit oder durch Aufgabe. Oft führten Kämpfe zu Verletzungen und auch zum Tode.

Pankration

Pankration ist eine Mischung aus Faust-und Ringkampf. Entsprechend brutal gingen die Kämpfe zu. Diese Disziplin wurde 648 v. Chr. eingeführt. Die üblichen Kampfpraktiken waren : Schläge, Tritte, Würfe, Luftabdrücken und Gelenkeverdrehen bis ein Gegner seine Aufgabe signalisierte.

Waffenlauf

520 v. Chr. wurde der Waffenlauf eingeführt. Der Waffenlauf war ein Doppellauf in der Rüstung eines griechischen schwerbewaffneten Kriegers.

Waffenlauf    (Amphore)
Waffenlauf bei der Olympiade

Er wurde mit Helm, Beinschienen, Speer und einem Schild durchgeführt. Später wurde ohne Beinschienen und Speer gelaufen.

Wagenrennen

Die wohl beliebtesten Sportarten waren das Wagenrennen und das Wettreiten. Sie fanden im Hippodrom statt. Die Rennbahn war fast 400 Meter lang. Beim Wagenrennen, erstmals 680 v. Chr. mit Viergespann, wurde 12 mal über die Bahn gerast und entsprechend oft mussten die Fahrer Wendungen um die Wendepfeiler vornehmen. Gestartet wurde nach einem komplizierten Staffelsystem aus getrennten Startboxen. Unbekannt ist, wie viele gleichzeitig fuhren. Das Rennen war ohne Zweifel gefährlich und ohne Karambolage ging es wohl auch nie zu.

Wagenrennen    (Amphore)
Wagenrennen bei der Olympiade

Über die Jahrhunderte wurde das olympische Programm um viele weitere Wettbewerbe erweitert, z. B. um das Stutenrennen, das Fohlenrennen und die Fohlengespanne, sowie die Maultiergespanne.

Berühmte Persönlichkeiten errangen im Pferdesport den olympischen Siegeskranz, z. B. Philipp II. von Makedonien, der Vater von Alexander dem Großen sowie der spätere römische Kaiser Tiberius.

Pferderennen

Bei den Pferderennen waren weder Sattel noch Steigbügel zugelassen. Die Rennen führten über 800 Meter, wiesen also nur eine Wende auf. Doch zum Sieger wurde nicht der Jockey gekrönt, sondern der Pferdebesitzer. So kam es, dass auch Knaben oder Frauen als Sieger ausgerufen wurden. Jeder Olympiasieg war eine Werbung für die Pferde und erhöhte auch ihren Wert.

Siegerehrung

Am letzten Tag der Spiele belohnte man die Gewinner mit einem Kranz, der aus Zweigen eines heiligen Ölbaumes geflochten war. Diese Zweige wurden von einem Knaben, dessen beide Eltern noch am Leben waren, mit einem goldenem Messer vom Baum abgeschnitten.

Zur Erinnerung an ihren Sieg durften die Gewinner im heiligen Hain von Olympia eine Statue von sich aufstellen lassen.

Als sie nach den Spielen in ihre Heimatstädte zurückkehrten, wurde sie mit vielen Ehrungen begrüßt. Für den Rest ihres Lebens wurden sie auf Staatskosten verpflegt. Sie waren von allen Steuern befreit und bekamen hohe Sach - und Geldspenden. Ein Ehrenplatz im Theater war ihnen sicher. In Kriegszeiten durften sie an der Seite ihres Königs kämpfen. Sollten sie in Kriegsgefangenschaft geraten, wurden sie ohne Lösegeld wieder freigelassen und wurden nicht, wie üblich, automatisch versklavt.

Stars

Der Pankrationskämpfer Arrhichion aus Phigaleia hatte bereits 2 mal die Pankration gewonnen. 564 v. Chr. hatte er den Endkampf erreicht. Dort traf er auf seinen Gegner, den er zwar besiegte, aber nicht überlebte. Sein Kontrahent versuchte ihm die Luft abzudrücken. Arrhichion brach ihm den Zeh. Der Gegner konnte den Schmerz nicht ertragen und gab auf. Im selben Moment starb Arrhichion. Er wurde postum von den Kampfrichtern zum Sieger erklärt.

Der Ringerkönig Milon aus Kroton siegte 540 v. Chr. bei den Knabenwettkämpfe im Ringen. Hinzu kamen später Siege bei den anderen panhellenischen Spielen (7 Siege in Delphi, 10 Siege bei den Isthmischen Spielen und 9 Siege in Nemea). Er war damit 6-facher Periodonike. Das war das Größte, was ein Sportler erreichen konnte. Außerdem war Milon in der Lage einen 4 Jahre alten Ochsen 1500 Meter zu tragen.

Der Boxkönig Theogenes aus Thasos hatte 1400 Siege errungen. Bei seinem 1400 Kampf traf er seinen Gegner nach 15 Min hart am Kinn. Dieser fiel wie ein gefällter Baum zu Boden. Sieg durch K.O. Somit hatte er seinen 1400. Sieg errungen.

Die Familie des Diagoras aus Rhodos war die erfolgreichste Sportlerdynastie der Antike. In über drei Generationen konnte die Familie außergewöhnliche Erfolge in den Kampfsportarten verzeichnen. Diagoras errang 464 v. Chr. den Olympiasieg im Faustkampf und weitere Siege folgten. Er war ein Periodonike. Seine Söhne wurden 448 v. Chr. am selben Tag Olympiasieger im Faustkampf und der Pankration. Übertroffen wurden sie noch von Dorieus ihrem jüngsten Bruder der als Pankratiast zwischen 432 und 424 v. Chr. dreifacher Olympiasieger und dreifacher Periodonike war. Die Enkel des Diagoras erkämpften sich auch 404 v. Chr Olympisiege im Faustkampf.

Der Läufer Leonidas aus Rhodos war der erfolgreichste Läufer der Antike. Er errang 12 Olympiasiege zwischen 164 und 152 v. Chr. Je 4 mal gewann er den Stadionlauf, den Doppellauf und den Waffenlauf. Allerdings wurde er nie zum Periodoniken.

Skandale

Viele Athleten betrugen und bestachen. Diese Athleten mussten sehr hohe Strafen Zahlen. Ein Betrüger war Kaiser Nero im Jahre 67n.Chr.. Der größenwahnsinnige Kaiser Roms verlegte die Olympischen Spiele vom Jahre 65 n. Chr. ins Jahr 67 n. Chr. um teilnehmen zu können. Er bestach bei einem Wagenrennen die Kampfrichter und wurde zum Sieger ausgerufen.

Im Jahre 388 v. Chr. bestach der Boxer Eupolos aus Thessalien drei von seinen Gegnern mit Geld, darunter auch den amtierende Olympiasieger Phormion aus Halikarnassos. Der Betrug flog auf und Eupolos musste ein Strafgeld zur Errichtung von 6 lebensgroßen Zeusstatuen bezahlen.

Der Fünfkämpfer Kallippos passierte das gleiche, um 332 v. Chr. Er und sein korrupter Gegner wurden bei ihrem Betrug ertappt. Auch sie mussten 6 Zeusstatuen aufstellen lassen. Da sie das nötige Geld nicht aufbringen konnten, musste ihre Heimatstadt Athen einspringen.

Die aus den Strafgeldern errichteten bronzenen Zeusstandbilder (insgesamt 17) mit Inschriften , die die Namen der bestraften Athleten enthielten, wurden entlang des Durchgangs zum Stadion aufgestellt, so dass die Sportler beim Eintritt in die Wettkampfstätte zur Einhaltung der Regeln ermahnt wurden.

Geschichte

Der Ursprung der Olympischen Spiele liegt im Dunkeln. Die Randlage Olympias im Nordwesten der Peloponnes prädestinierte den Ort eigentlich nicht als eine panhellische Kultstätte. Doch bestand hier offenbar bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. Ein Heiligtum, das Muttergottheiten gewidmet war. In mykenischer Zeit wurde in Olympia der Heros Pelops verehrt, dem die Peloponnes ihren Namen verdankt. Der Mythos besagt, dass an dieser Stelle jener Pelops, ein lydischer Königssohn, den König von Pisa (Pisa bei Olympia) in einem Wagenrennen auf Leben und Tod bezwungen hat. Erst Ende des 1. Jahrtausends v. Chr. wurde in Olympia der Zeuskult eingeführt.

Nach griechischer Überlieferung fanden die ersten Olympischen Spiele 776 v. Chr. statt. Der Läufer Koroibos aus Elis war laut der Siegerlisten der aller erste Olympiasieger. Er siegte im Stadionlauf, der einzigen Disziplin die zu seiner Zeit ausgetragen worden ist.

Die Organisation des Festes war in den Anfangsjahrhunderten zwischen Pisaten und Eleern umstritten. Nach mehrfachem Wechsel der Zugehörigkeit Olympias hatte sich 570 v. Chr. jedoch Elis die Spiele gesichert. In diesen frühen Jahren besaßen die Spiele nur eine regionale Bedeutung. Für die ersten 15 Olympiaden sind nur Sieger verzeichnet, die aus der Peloponnes stammten. Doch im 6. Jahrhundert v. Chr. waren die Olympischen Spiele ein überregionales Ereignis, eine Manifestation des griechischen Nationalgefühls (H. Bengston) geworden.

Einen zusätzlichen Schub erfuhr das griechische Selbstbewusstsein durch die Siege der Perserkriege. Griechenland erlebte eine Blütezeit, wovon Kunst, Dichtung und Architektur zeugen. In dieser Zeit waren die Olympischen Spiele ein Tummelplatz von Athleten aus der griechischen Welt (Bengston). Diese Phase beendete der Peloponnesche Krieg (431-404 v. Chr.). Die Spiele wurden wieder zu einem vorwiegend regionalen Ereignis der Peloponnes und sie verloren viel von ihrem panhellischen Glanz.

In hellenistischer Zeit dominierte das Berufsathletentum die Olympischen Spiele. Die griechische Öffentlichkeit, wie auch die Herrscher zeigten nun wieder großes Interesse an sportlichen Wettkämpfen, so dass der Ruhm, der in Olympia erworben werden konnte, bares Geld wert war.

Einen schweren Schlag versetzte der römische Gewaltherrscher Sulla Olympia: 85 v. Chr. beraubte er das Heiligtum und 80 v. Chr. verlegte er die 175. Spiele nach Rom. In der Zeit der späten römischen Republik sanken die Spiele wieder zu einen regionalen Ereignis herab.

Zu Beginn der römischen Kaiserzeit genossen die Olympischen Spiele die Aufmerksamkeit des Kaiserhauses. Kaiser Nero ließ die Spiele von 65 n. Chr. auf das Jahr 67 verschieben, um selbst daran teilzunehmen.
Nero siegte in 6 Disziplinen (Wagenrennen mit Viergespann, Viergespann von Fohlen, Zehnerzug von Fohlen, Wettbewerbe der Herolden, der Tragöden und der Kitharöden).

Die Wettbewerbe der Tragöden und der Kitharöden waren eigens auf seinen Wunsch nur für diese Spiele eingeführt worden. Nero ließ es sich nicht nehmen die Wagen selbst zu lenken. Ein anderer Sieger kam sowieso nicht in Frage, selbst ein Sturz konnte ihn nicht zum Verlierer machen. Bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. gediehen die Olympischen Spiele, doch für die darauf folgende Zeit wurden Aufzeichnungen olympischer Sieger immer sporadischer.

Die Zerstörungsgeschichte des olympischen Heiligtums begann um 260 n. Chr., als zum Schutz vor Angriffen des germanischen Stammes der Herculer eine Festungsmauer aus Steinen abgerissener Gebäude in Olympia errichtet wurde. Es wurden zwar noch Spiele ausgerichtet aber in einem kleineren Rahmen.

Das Ende der Olympischen Spiele liegt wie ihr Anfang im Dunkeln. Trotz eines Verbotes des Kultes durch Kaiser Theodosius I. 393 n. Chr. Fanden nach neuen archäologischen Erkenntnissen noch im 5. Jahrhundert Spiele in Olympia statt.

Ruinen

1776 wurde die Stätte des alten Olympia durch den englischen Forschungsreisenden Chandler wiederentdeckt, 1829 wurden wissenschaftlichen Sondierungen durch die französische Expedition de Moree die ersten wissenschaftlichen Sondierungen vorgenommen, aber erst 1875 begann die systematische Ausgrabung Olympias unter Leitung des Deutschen Historikers Ernst Curtius.

Die Forschungen brachten folgende Ergebnisse zu den Bauten des alten Olympias: Zentrum des heiligen Bezirks (altis), ein offener Hain war der Zeusaltar und der im 5. Jahrhundert v. Chr. Errichtete Zeustempel. Ältester Tempel war jedoch das Heraion, hier wurden ursprünglich Zeus und Hera gemeinsam verehrt. Seit 430 v. Chr. Stand im Zeustempel das vom berühmten Bildhauer Phidias errichtete 12,5 Meter hohe, goldelfenbeinerne Standbild des Zeus, das im Altertum zu den Weltwundern der Antike zählte.

Um 350 v. Chr. wurde das Stadion angelegt mit einem rechteckigen Wettkampfplatz und sanft ansteigenden Erdwällen für das Publikum. 40.000 Zuschauer fasste die Wettkampfstätte ( Vorgänger-Stadien befanden sich zentraler zum heiligen Bezirk.). Südlich des Stadions lag das Hippodrom, der Austragungsort für die Pferdesportdisziplinen (noch nicht ausgegraben).

Badegebäude, Gymnasium, Schatzhäuser und Verwaltungsgebäude ergänzten das Gebäudeensemble.

Neuzeit

Als die ersten Ausgrabungen im 19. Jahrhundert in Olympia stattfanden, wurde die Idee der Olympischen Spiele und der Wunsch nach internationalen sportlichen Wettkämpfen wieder erweckt.

Dem nahm sich der Franzose Pierre Baron du Coubertin (1863-1937) an. Über Jahre hatte er sich bemüht, mit Vorträgen, Studienreisen und zahlreichen Veröffentlichungen, seine Idee vom sauberen, sportlichen Wettkampf der Jugend aller Nationen zu verbreiten und zu verwirklichen- Am 13.Juni 1894 gründete er das Internationale Olympische Komitee (IOK). Anfangs gehörten ihm Schweden, Griechenland, Russland, Frankreich, Deutschland und Böhmen an.

Zwei Jahre später, also 1896, und somit gut 1500 Jahre nach dem Ende der Antiken Spiele, fanden schließlich die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen statt. Das IOK, unter dem Vorsitz von Coubertin, erließ neue Regeln, in denen festgelegt wurde, dass niemand aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen ausgeschlossen werden dürfe.

Ausgeschlossen ist nur der Profisportler, denn nach dem Regelwerk ist es nur Amateuren gestattet teilzunehmen. So soll erreicht werden, dass der Sport und nicht das Geld im Mittelpunkt steht.

Festgelegt wurde außerdem, dass der olympische Eid von einem Sportler oder eine Sportlerin des Gastgeberlandes zur Eröffnung für alle Besucher und Teilnehmern, gesprochen wird. Er beinhaltet folgende Verpflichtung:
"Im Namen aller Wettkämpfer gelobe ich, dass wir uns zu den Olympischen Spielen als faire Kämpfer eingefunden haben, die Bestimmungen achtend, die sie lenken und leiten, und von dem Wunsche beseelt, an ihnen teilzunehmen in ritterlichem Geiste, zum Ruhme des Sports und zur Ehre unserer Mannschaften."

Seit 1968 gibt es auch einen Eid für Kampfrichter und Offizielle, den ein Kampfrichter des gastgebenden Landes leistet und wie folgt lautet:
"Im Namen aller Kampfrichter und Offiziellen gelobe ich, dass wir unsere Aufgabe bei diesen Olympischen Spielen in voller Unparteilichkeit wahrnehmen werden, die Bestimmungen achtend, die sie lenken und leiten, und getreu den Prinzipien echten sportlichen Geistes."

 

Quelle: Unbekannt / www.palkan.de