Die Ägypter dachten, der Tod sei nur der Übergang vom vergänglichen Leben ins ewige Leben.
Aus diesem Grunde wollten sie auch, dass ihre Körper erhalten blieben.
Sie glaubten, dass die Seele nach dem Tode den Körper verließ doch jederzeit wieder in ihn „hineinschlüpfen“ konnte.
Für die gottähnlichen Pharaonen war es deshalb wichtig, dass ihr Körper erhalten wurde. Diese Körpererhaltung wurde von Balsamierern durchgeführt.
Vorgehen
Die Mumifizierung geschah so: Sie öffneten die linke Körperseite und entfernten Leber und Lungen und legten sie in Kanopenkrüge - auch das Gehirn wurde entfernt
(es wurde mit einem gekrümmten Eisenstab durch die Nase herausgezogen).
Das Herz blieb im Körper, um es im Jenseits zu wiegen. So sollte herausgefunden werden, ob der Mensch ewiges Leben erlangen konnte.
Die Nase wurde eingedrückt und die Nasenlöcher und Augenhöhlen mit Stoff ausgestopft, die Lippen mit Harz bestrichen.
Danach wurde der Körper mit Natron bedeckt, um den Verwesungsprozess zu verhindern. Der Körper trocknete so innerhalb von 40 Tagen aus und wurde dann mit Leinenbinden eingewickelt.
Auf das Herz der Mumie legte man einen Käfer, den Herz-Käfer (Skarabäus), der mit einwickelt wurde, denn die Ägypter dachten, dass dieser Käfer Glück bringen würde bei der Wiedergeburt.
Damit die Seele den Körper später erkennen konnte, wurde das Gesicht nachgeformt.
Bevor die Mumie in den Sarg gelegt wurde, öffnete man ihr den Mund mit besonderen Geräten, damit sie auch nach dem Tode essen und trinken konnte. Man wollte also, dass die Toten weiterlebten und gab ihnen auch Essen, Trinken, Waffen und Kleider mit in den Sarg.
Die bekannteste Mumie ist die des Pharaos Tutanchamuns, der 1323 v. Chr. als junger König starb. Woran er starb, ist nicht bekannt, aber bei der Untersuchung seiner Mumie stellte sich heraus, dass er wahrscheinlich einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Die Totenmaske dieses Pharaos war aus Gold, Lapislazuli, Karneol, Obsidian, Türkis und Glaspaste und trägt das Abbild von Osiris, dem ägyptischen Totengott.
Übersicht
Die Mumifizierung besteht aus folgenden Schritten:
- Erste Waschung der Leiche
- Entfernung des Gehirns durch die Nasenlöcher
- Eingießen von Salböl in den Schädel
- Entfernung der Eingeweide
- Zweite Waschung der Leiche
- Entwässerung der Leiche und der Eingeweide durch Natron (35–40 Tage)
- Dritte Waschung der Leiche
- Salbung der Leiche und der Organe nach der Entwässerung
- Ausstopfung der Körperhöhlen
- Besondere Behandlung bestimmter Körperteile (z. B. Nägel)
- Verschluss des Einschnitts
- Letzte Vorbereitungen vor dem Bandagieren
- Bandagierung der Mumie (15 Tage)
Totenmaske
Heutige Totenmasken sind meist Gips- oder Wachsabdrücke vom Gesicht eines Verstorbenen. In außereuropäischen Kulturen (Ägypten, China, Mesoamerika) wurde manchmal das Gesicht eines hochrangigen Verstorbenen (Herrscher oder Priesterkönig) im Verlauf der Bestattungszeremonie mit einer kostbaren Stein- oder Metallmaske (Gold, Bronze) bedeckt, bei der die Ähnlichkeit zur lebenden Person keineoder nur eine untergeordnete Rolle spielte.
Am bekanntesten sind die Masken, die im alten Ägypten als Teil des Mumifizierungsprozesses verwendet wurden, wie die Maske des Tutanchamun, und die Masken aus dem mykenischen Griechenland, wie die Maske des Agamemnon.
Kanopen
Als Kanopen (auch Kanopenkrüge oder -vasen) werden in der Ägyptologie die Gefäße bezeichnet, in denen bei der Mumifizierung die Eingeweide separat vom Leichnam beigesetzt wurden. Die Kanopendeckel stellten den Pharao dar.
Die Kanopenvasen, von denen es vier gab, wurden aus Kalkstein, Alabaster, Terrakotta, Keramik oder Steingut hergestellt und neben dem Sarkophag in der Grabkammer des Grabes auf einer Kiste oder einem Bottich abgestellt.
So konnten die Organe die Verstorbenen begleiten, ohne dass der Körper zu zerfallen drohte. Die Erhaltung des Körpers nach dem Tod war nämlich sehr wichtig.
Quelle: Unbekannt / www.palkan.de